Waldhütte!

von | 19. Apr. 2021 | Alle Rezepte

Kein Wecker klingelte. Allein das Gezwitscher der Vögel rund ums Haus holte mich aus meinen Träumen.
Noch immer Ferien, schoss es mir durch den Kopf. Ich hüpfte aus den Federn und raus in die grosse Welt.

Das Wetter war mir egal. Ob es regnete, schneite, ob die Sonne schien oder ob das erste Gewitter durch das Neckertal zog. Ich wollte einfach draussen sein.
Rein in die Gummistiefel und schnell durch die Haustüre geschlüpft.
Mein Freund Martin wartete bereits auf dem grossen Kiesplatz auf der anderen Seite des Gasthofes.
Hinter mir hörte ich meine Mutter rufen, dass ich denn zum Z’mittag zurück sein solle. ‘Jo, Mami!’ antwortete ich.
Niemand machte sich darüber Gedanken, ob und wann wir zurück seien, denn der Hunger würde uns von allein nach Hause treiben.
Völlig planlos rannten wir über die Wiese des Bauern Kühne. Immer darauf achtend, dass er uns nicht entdeckte. Denn das Gras stand bereits so hoch, dass er jederzeit einen ersten Schnitt ernten konnte. Er mochte es nicht, wenn wir seine Wiese zertrampelten.  
In der Mitte der grossen Wiese war ein sumpfiges Stück Weideland. Das mussten wir umgehen. Beim letzten Mal, als wir Richtung Herrenwald rannten, zog es uns fast die Gummistiefel aus im Morast. 
Was wir heute denn machen sollten, rief mein Freund.
‘Kei Ahnig!’ meine Antwort, immer die Scheune im Augenwinkel, damit ich jede Bewegung dort sofort erkennen würde. ‘Mann mit Mistgabel, schreiend!’ war mein Gedanke. Doch nein, Glück gehabt, niemand bemerkte uns. 
Wir atmeten beide schwer als wir den Waldrand erreichten.
Das Gebüsch stand schon hoch. Fast konnte man zuschauen, wie die Stauden spriessten. Überall kleine farbige Blumen und frische Blätter. Bereits bot der Waldrand den Wildtieren angenehmen Schutz.  
Wir betraten den Wald. Im Innern war nichts, einfach Wald. Eine Strasse, um das Holz besser zu schlagen, wurde erst später durch den Herrenwald getrieben.
Auf einer Anhöhe, mitten im Wald, hatte ein Sturm die grosse Tanne gefällt. Licht war eingedrungen und liess viel Gebüsch, Gras und Stauden wachsen. Rechts unseres Trampelpfades stand bereits ein grosses Büschel Farn.
Am Vortag hatten wir alles erkundet.
So wussten wir, dass wenn wir den Farn vorsichtig zur Seite drückten, er sich wieder in die alte Form brachte, sobald wir dahinter verschwunden waren. So erreichten wir unerkannt unsere Waldhütte.
Wir hatten nämlich mit Stauden. Ästen und Farn eine Hütte gebaut. Natürlich waren wir mit kleinen Messern in Lederetuis, die wir an unserem Hosengurt trugen, ausgerüstet.
So sassen wir bald im Innern der Waldhütte und äugten vorsichtig nach draussen.
Plötzlich hörten wir tiefe Stimmen.
Was war da bloss los?
Der katholische Kirchenverwalter Eberhard stapfte mit einem Bauern durch den Wald und bezeichnete Bäume, die gefällt werden mussten, um den Waldweg zu bauen. Die Stimmen entfernten sich wieder und nur das Zwitschern der Vögel, die sich über unser Eindringen beklagten, lag über der Stille des Waldes.
Wir flüsterten, als es erneut raschelte.
Ein Reh näherte sich neugierig unserem Laubverschlag. Plötzlich hob es seine Nase, nahm Witterung auf, stiess einen Warnschrei aus und mit einem hohen Satz verschwand es im dichten Wald.
Dann beobachteten wir ein Eichhörnchen, das von Baum zu Baum und von Ast zu Ast turnte. Wir brachten vor Staunen unsere Münder kaum mehr zu.
Lange sassen wir einfach still da und beobachteten den Wald durch die Zweige, dann erzählten wir uns die wildesten Räubergeschichten.  
Irgendwann hörten wir das Läuten der Glocken der protestantischen Kirche. Gleichzeitig meldete sich der Magen mit deutlichem Knurren und es wurde Zeit nach Hause zu rennen. Der ‘Zmittag’ wartete.
Wir verabschiedeten uns, doch nicht bevor wir abgemacht hatten, uns sofort nach dem Mittagessen zu treffen, um wieder in den Wald zu gehen.
Völlig planlos, ohne Erwartungen, wie nur Kinder es können!

Im Rias öffnen wir per sofort die Terrasse und sind für Sie alle da.
Mittags von 11:30 – 14:30, abends ab 17:00 – so lange, wie Sie mögen. 

Online Reservation 

Natürlich werden wir weiterhin mit Take Away und Home Delivery unsere Gerichte zum Abholen oder Liefern bereit halten.

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Home Delivery und Take Away

Wir liefern dann wieder alle Gerichte bis Embrach, Bülach, Oerlikon und Wallisellen. 

Schenken Sie auch weiterhin Freude mit feinem Essen und Gastlichkeit! 

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Planlos! 


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